Athletinnen aus dem Zero Gravity Pole Studio aus Baumholder bei deutscher Meisterschaft erfolgreich
Baumholder/Grimma
Während bei etablierten Breitensportarten die Teilnahme an Meisterschaften in vielen Fällen zwangsläufig erfolgt (beispielsweise im Fußball durch Spielklassenzugehörigkeit), ist dies beim Poledance nicht selbstverständlich. Vielmehr obliegt es den Athleten, sich auf regionale oder überregionale Meisterschaften vorzubereiten und dafür anzumelden. Diese Entscheidung haben mehrere Athletinnen aus dem Zero Gravity Pole Studio aus Baumholder getroffen und sind am vergangenen Wochenende bei der Deutschen Meisterschaft in Grimma angetreten, welche jährlich von der Organisation des deutschen Pole Sports e.V. (ODPS) ausgerichtet wird und sich dieses Jahr vom 23. bis zum 25 Juni erstreckte. Dabei konnte das Zero Gravity insgesamt sechs Teilnehmerinnen – und somit so viele wie noch nie zuvor – entsenden, die wiederum in sechs verschiedenen Kategorien gegen insgesamt rund 130 andere Athletinnen antraten und dabei sieben Auftritte absolvierten. Bemerkenswert hierbei ist das Spektrum der Athletinnen, welches sich altersmäßig von unter zehn über Mitte 20 bis über 40 Jahren erstreckt und von den Anforderungen bzw. Erfahrungen her die Kategorien „Amateur“ über „Professional“ bis „Elite“ abdeckt, was doch recht eindrucksvoll verdeutlicht, dass es beim Poledance nicht auf Alter, Vorerfahrung, Größe oder Statur, sondern auf den Trainingsfleiß ankommt. Und den haben alle Teilnehmerinnen in den zurückliegenden Monaten in zahlreichen Trainingseinheiten (in der intensiven Vorbereitung zum Teil bis zu viermal pro Woche, die meisten Athletinnen trainieren dazu noch täglich daheim an ihren eigenen Stangen) mehr als genug unter Beweis gestellt. Die Ergebnisse der Athletinnen sprechen für sich: Mareike (35) in der Kategorie „Pole Sport Professional Senior Frauen 30+“ und Mia (9) in der Kategorie „Pole Sport Amateur Pre-Novice“ belegten jeweils den zweiten Platz. Chantil (43) in der Kategorie „Pole Sport Amateur Master Frauen 40+“, Nelly (22) in der Kategorie „Pole Sport Professional Senior Frauen 18+“ landeten jeweils auf Platz 1, genauso wie Maria (12) und Alyssa (9) als Doppel in der Kategorie „Pole Sport Elite Novice Doppel“. Maria und Alyssa standen zudem im Wettkampf gegeneinander, da beide in der Kategorie „Pole Sport Elite Novice“ antraten, wobei Alyssa vor Maria auf Platz 1 landete.
Zwei Qualifikationen der Zero Gravity Athleten zur Pole Dance Weltmeisterschaft 2023 in Polen
Da Maria und Alyssa im Doppel und Alyssa allein in der Elite-Kategorie Platz 1 erreichten, haben sich beide in der jeweiligen Kategorie zudem für die Weltmeisterschaft qualifiziert, die vom IPSF, dem internationalen Verband für Pole Sports, im Oktober in Polen ausgetragen wird. Hierbei ist erwähnenswert, dass Athletinnen und Athleten im Poledance sämtliche Kosten für ihren Sport selbst tragen müssen, da es keine finanziellen Sportförderungsmaßnahmen wie etwa im Breiten- und Vereinssport gibt.
Cheftrainerin Amalia Lang und die beiden Trainerinnen Mareike Schuhmacher und Angelina Paige, die an den drei Tagen ihre Schützlinge begleiteten, auf ihre Auftritte vorbereiteten und bei diesen mit den mitgereisten Eltern, Geschwistern und Freunden lautstark anfeuerten, zeigten sich mit diesen Ergebnissen hochzufrieden. Hervorzuheben sind neben den Platzierungen die Bewertungen der Jury: So erhielten alle Athletinnen aus dem Zero Gravity Punktzahlen im zweistelligen Bereich. Was auf den ersten Eindruck nicht viel erscheinen mag, ist tatsächlich keine Selbstverständlichkeit, da die Punktrichter auch minimalste Abweichungen der Athletin von ihrer Choreographie und etwa auch „Formfehler“, die auf die im Vorfeld eingereichten Bögen zurückzuführen sind, knallhart mit Punktabzügen bestrafen. Solche Formfehler führten dazu, dass Mia zwei Punkte abgezogen wurden und sogar, dass Trainerin Angelina, die eigentlich in der Elite-Kategorie antreten sollte, von der Meisterschaft ausgeschlossen wurde.
Zero Gravity macht Pole Dance zu einem Teamsport
Auch wenn Poledance überwiegend allein oder gelegentlich im Doppel aufgeführt wird, ist bei der Meisterschaftsfahrt in das rund 600 km entfernte Grimma auch der Mannschaftsgedanke mitgereist. So quartierten sich fast alle teilnehmenden Athletinnen aus dem Zero Gravity mit ihren Verwandten und Freunden gemeinsam schon freitags in die „Pole-WG“ (ein Ferienhaus in Grimma) ein, gingen abends zusammen essen und zeigten ihre Geschlossenheit auch in der Halle. Nicht zuletzt dieser Zusammenhalt dürfte ein Grund sein für das gute Abschneiden des Zero Gravity, das Neulinge im Poledance jederzeit willkommen heißt.
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